Die USA sind einfach riesig. Das merken wir heute beim Durchqueren des Death Valley Nationalparks. Auf der Karte sieht es nicht so aus, aber in der Realität sind die Distanzen enorm. Bei pfeilgeraden Strassen, sieht man bis zum Horizont übrigens rund 6 Meilen weit.
Wir fahren von Vegas aus über Mountain Springs nach Pahrump, dann über die Ash Meadows Road bis zur Death Valley Junction. Auf der California State Road 190 fahren wir dann den grössten Teil durch das Death Valley. Die Distanzen sind enorm. Die Landschaften vielfältig und gewaltig. Wir sind zudem meistens fast alleine auf der Strasse.
Den ersten Halt machen wir auf dem Dante’s View mit Blick ins Bad Water Basin. Das ist der Teil des Death Valleys, in den alle Flüsse münden und verdunsten. Deshalb handelt es sich eigentlich die meiste Zeit des Jahres um einen Salzsee. Im Moment fließt natürlich kein Fluss, aber im Winter hat es hier durchaus Wasser.
Als nächstes wollen wir natürlich den tiefsten Punkt Nordamerikas sehen und fahren deshalb in Richtung Bad Water Basin. Der Zwischenhalt beim Zabriskie Point lässt uns erahnen, wie heiss es hier jeweils werden kann. Wir schmelzen fast bei 122° Fahrenheit. Diese Temperatur bleibt so hoch, bis wir später am Nachmittag über die westlich gelegenen Gebirge über den Towne Pass auf fast 5000 Fuss angenehme 104 °F messen. Allerdings nur auf der Passhöhe. Sobald es runtergeht, nimmt die Temperatur natürlich wieder zu.







Bad Water Basin
Wikipedia
Der tiefste Punkt des Tales liegt 85,95 Meter unter dem Meeresspiegel und ist zugleich die tiefste begehbare Stelle ganz Nordamerikas. Es gibt zwei Haupttäler innerhalb des Parks, das Death Valley und das Panamint Valley. Beide Täler sind wenige Millionen Jahre alt. Das Death Valley ist von mehreren Gebirgen umschlossen, die höchste Gebirgskette bildet die Panamint Range mit dem 3366 m hohen Telescope Peak. 1933 wurde das Death Valley zum National Monument ernannt. 1994 wurde es, stark erweitert, zum Nationalpark aufgewertet. Hierzu zählt auch Devils Hole als kleine Exklave weiter östlich in Nevada, im Schutzgebiet Ash Meadows National Wildlife Refuge gelegen.
Das Tal erhielt seinen Namen, nachdem 1849 zwei Gruppen von Reisenden mit insgesamt etwa 100 Wagen eine Abkürzung des Old Spanish Trail suchten und dabei in das Tal gerieten. Nachdem sie wochenlang keinen Ausweg aus dem Tal gefunden hatten und bereits gezwungen waren, mehrere ihrer Ochsen zu verspeisen (wobei sie das Holz ihrer Wagen als Brennholz verwendeten), ließen sie ihre restlichen Wagen zurück und verließen das Tal über den Wingate Pass. Dabei drehte sich eine der Frauen aus der Gruppe um und rief dem Tal ein „Goodbye, Death Valley“ hinterher.
Auf 85.5 m.u.M. erwarten uns föhnsturmartige Bedingungen bei 50 Grad im Schatten. Die Sonne brennt zusätzlich auf uns herunter. Es ist wirklich extrem.

Exkurs: Auf dem Weg zum tiefsten Punkt überholte uns mehrfach eine Mercedeskaravane. Wie sich herausstellt, testet Mercedes hier seine neuesten Modelle unter Extrembedingungen. Mir wird nur verraten, dass es nächste Woche irgendwo in Montana auf über 4000 Meter hoch gehen wird. Mehr sagen sie mir nicht. Aber ich darf ein paar Bilder machen.
Das Gelände im Death Valley enthält hohe Vorkommen von Mineralien. Es gibt deshalb Tausende von alten Minen und Tagebau-Claims. Vor allem Borax wurde im großen Stil abgebaut.

Die Bedingungen hier sind wirklich krass. Lange hält man das nicht aus. Herumstehen geht ja noch, aber wenn man wandern oder sogar auf die Berge hochsteigen möchte, wird es schnell kritisch mit dem Wasserverbrauch. Man schwitzt, aber der Schweiss verdunstet sofort. Man wird also nicht nass. Es fühlt sich an wie in der Sauna bei 100 °C.
Wir verlassen das Basin und essen beim Furnace Creek in einem alten Saloon bei heruntergekühlten 22 Grad was Kleines und weiter geht es zu den Sanddünen der Mesquite Ebene. Hier geraten wir in einen regelrechten Sandsturm. Die Dünen entstehen, weil starke Fallwinde den Sand aus den kiesbedeckten Hängen herausblasen. Dabei wird der Sand am Fuss des Hanges als Dünen abgelagert.
Die weiteren Meilen sind wunderschön. Einsame Weiten, leere Strassen bis an den Horizont. Die Kids schlafen… Ich schwelge…
Es ist sehr eindrücklich.
Nach 6 Stunden reiner Fahzeit und knapp 300 Meilen kommen wir um 17:30 Uhr endlich in Ridgecrest an.
Nachtessen gibt es im Ale’s Crab House. Linguine an Weissweinsauce mit Knoblauch und Scampi für Anschi und mich. Tacos mit Scampi für Leon, Chicken Fingers für Jan.
Der Sonnenuntergang begleitet uns zurück zum Hotelzimmer.





























Kinder, Gott sei Dank habt ihr diesen Tag gut überstanden!! Bei dieser höllischen Hitze in dieser einsamen Welt dürfte euch keine Panne überraschen…nicht auszudenken! Eindrückliche Fotos belegen euer Abenteuer.
Jetzt könnt ihr euch erholen und auftanken.
Viele Küsschen aus Riva. Hier ist es angenehm heiss, ca 26.
Ömi
Diese Fahrt scheint mir viel gefährlicher als eine Wanderung in unseren Bergen. Die Sandstürme können einen begraben. Einschlafen beim Fahren? Ich verstehe gut, dass da kaum jemand unterwegs ist, ausser Testfahrer. Grüsse aus dem Liegestuhl auf der Terrasse.
An die Abenteurer! Also Papi und ich mussten heute zuerst neue Handys kaufen gehen. Papis Handy hatte einen Wasserschaden und ging nicht mehr und meines war zu alt. Also wir wollen ja eure Blogs anschauen koennen.
Also in was fuer ein Abenteuer euch wieder begeben habt, unglaublich! Zum guten Glueck kommt ihr immer am Ziel an.
Danke fuer eure Berichte und tollen instruierenden Fotos! Machts weiterhin gut, l.G. Mimami